Neue Stadt – noch mehr Farben

Nach einer Nacht unter spanischem Sternenhimmel waren alle gespannt, wie wohl das Frühstück in der neuen Herberge aussehen würde. Pünktlich um 8 Uhr bildete sich eine lange Schlange vor der Essensausgabe die unaufhaltsam größer wurde, bis sie schließlich in kürzester Zeit verpuffte. Man fragte sich, was wohl passierte und spazierte direkt durch zur Ausgabe. Dort klärte sich alles auf. Das Frühstück, das wohl manch einer in Gänsefüße setzen würde, bestand aus einem Saft, einem Energiekakao und einem Mini-Schweineohr oder einer Vanilletasche oder einem Schokocrossaint. Jetzt stand die nächste Aufgabe des Tages auf dem Programm. Uns wurde ehrenvoll aufgetragen die Toiletten und Duschen zu reinigen. Mit Wischmopp, Handschuhen und Putzeimer ging der Spaß los. Die eingeplante halbe Stunde verwandelte sich ganz flott in eine ganze. Doch schließlich war es geschafft und wir konnten unser Werk bewundern.
Auf ging es mit der Bahn nach Madrid in die Innenstadt. Von kölscher Lebensfreude zeugten unsere Stimmen, als wir unsere Lieder mit einer Gruppe aus Leichlingen sangen. Costa Ricaner und Italiener stimmten mit Rasseln und „schüttel schüttel“ mit ein. Mit einer Polonaise verabschiedeten wir die Leichlinger und stiegen eine Station weiter selbst aus.
Die Mission „Mittagessen“ konnte erst nach 3 Stunden und 2 Litern Wasser erfolgreich beendet werden. Merke: Viele Pilger essen viele Restaurants leer. Doch mit viel Eis und Wasser lassen sich die Warteschlangen gut überleben.
Am frühen Abend rollte ein riesiges Menschenmeer auf den zentralen Platz zu. Bis zur Eröffnungsmesse hatte man gute Chancen, mit anderen Nationen zu singen, tanzen und sich auszutoben. Mittendrin, doch keineswegs nah dran, saßen wir zwei Kilometer vom Hauptgeschehen entfernt und verfolgten die Messe von einem Bildschirm aus, zusammen mit tausenden von anderen Pilgern.
Durch einen Geniestreich fuhren wir nach Ende der Messe mit einem Bus zur Anfangsstation der Ubahn-Strecke , so dass wir die Rückfahrt nach Getafe allesamt mit Sitzplätzen antreten konnten. Dort erfolgte der traditionelle Besuch bei McDonald’s, die einzige Gelegenheit, Abends noch schnell an Essen zu kommen.
Nachdem wir unser Nachtlager wieder auf dem Fussballplatz aufgeschlagen hatten, ließen wir den Tag mit einem Abendgebet ausklingen. Wer nicht sofort einschlief, schlummerte spätestens nach einigen getöteten Werwölfen ein.
Der nächste Tag kann kommen.

(O-Ton eines Pilgers: “ Alter, ich schwitz an Stellen, von denen ich gar nicht wusste, dass man da schwitzen kann“ )

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Ein Gedanke zu „Neue Stadt – noch mehr Farben

  1. Hey, ihr Gebeutelten, dachtet ihr etwa, ihr hättet erster Klasse gebucht?!! ;-))
    Wenn’s schon kein rechtes Frühstück gibt, kann man das Magenknurren doch prima mit Klo-Putzen vertreiben, oder etwa nicht?!! Merke: Nur die Harten…..
    Bleibt weiter tapfer ’n have fun!!

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