Neue Chor(proben)normalität

Wir sitzen mit viel, viel Abstand (mindestens 3 Meter) voneinander entfernt in der Kirche. Jeder hat sein eigenes Buch, die Chorleiterin steht am Ambo und alle 25 Minuten wird groß gelüftet. So sehen unsere Chorproben unter Coronabedingungen aus.

Klar ist das nicht ganz dasselbe wie früher. Man hört die anderen Sänger nicht besonders gut und die anderen Stimmen im anderen Kirchenschiff nur indirekt. Aber die Hauptsache ist doch, dass wir überhaupt wieder singen können! Singen stärkt ja immerhin auch das Immunsystem und das Gemeinschaftsgefühl. Beides Dinge, die wir alle gerade mehr brauchen denn je. Und das ein oder andere Lied, klingt in einem Kirchenraum doch sowieso viel besser als in einem Gemeindesaal. Wenn etwa das Taizé-Lied „Bless the Lord my soul“ erklingt und ich die Augen schließe, dann kann ich alles andere vergessen. Dann gibt es nur Gott und uns.

Social Distance Singing

SHUTDOWN

Nix geht.

Zuhause bleiben, niemanden treffen, Homeoffice, Homeschooling, Maskenpflicht überall, keine Gottesdienste, Singen verboten und Chorproben sind schon gar nicht drin. Ein paar Wochen ohne Chor haben wir durchgehalten. Aber seit Ende April treffen wir uns trotzdem jede Woche zum Singen – via Videochat.

Wie das geht? Im Grunde ganz einfach: Alle Sänger haben ein Liederbuch mit nach Hause bekommen. Jede Woche gibt es dann den Link zum Gruppenchat und alle schalten dann zur gewohnten Zeit ihre Mikros und Webcams ein. Und schon geht es los. Ja, klar einige Schwierigkeit gibt es dabei schon. Es klappt zum Beispiel nicht, dass man alle Chorsänger hören kann, während man singt – wegen der Verzögerungen durch die Internetübertragung klingt das nämlich ganz grässlich, wenn man es versucht. Stattdessen spielt oder singt jemand die Hauptstimme und alle singen vor stummgeschalteten Mikros mit. Das tut dem Spaß keinen Abbruch und es ist allemal besser als sich gar nicht zu sehen und gar nicht zu singen. Zuerst haben wir uns nur getraut bekannte Stücke zu singen. Mittlerweile lernen wir auch neue Lieder. Und die Chorleiterin ist optimistisch: „Ich sehe schon, wir werden hier noch viele schöne, neue Projekte machen.“

Ein Licht der Hoffnung…

… das können wir in diesen Zeiten dringend brauchen. Umso schöner ist es, dass das Altenbergerlicht trotz allen Einschränkungen dennoch entzündet und verteilt wurde. Die Vigil mit der Entzündung des Lichtes konnte per Live-Stream mit verfolgt werden.

Bei uns in Wermelskirchen kam das Licht am frühen Abend des 1. Mai schon an. Dafür haben wir MiCaDos dann unsere eigene kleine Aussendungsfeier gestaltet. Wir haben mit Kerzen eine schöne Atmosphäre geschaffen und die MiCaDo-Band spielte für 2 Stunden. Es gab Texte und Gebete und jeder konnte kommen und sich das Licht abholen. Klar, mussten wir alle mit großem Abstand in der Kirche sitzen und durften, statt zu singen nur summen. Aber trotzdem konnten wir das Altenbergerlicht 2020 in vollen Zügen genießen. An diesem Abend war der Heilige Geist mitten unter uns. Kein Zweifel!

Chorwochenende 2019

Dieses Jahr war ein ganz besonderes Jahr für uns. Wir haben gemeinsam beschlossen ein paar weniger Termine in Anspruch zu nehmen und uns mehr auf die Musik und vor allem auf uns als Gemeinschaft zu fokussieren.

Zu diesem Zweck haben wir uns auch entschlossen zwei ganze Tage gemeinsam im Haus Altenberg zu verbringen. In einer tollen Atmosphäre konnten wir bei einem gemischten Programm viel Zeit miteinander genießen, Neues lernen und unser Gruppengefühl stärken.

Egal ob beim Basteln des höchsten Spaghettiturms und der sichersten Eierverpackung oder auch beim Bogenschießen in völliger Stille hatten wir alle miteinander sehr viel Spaß. Und natürlich durfte bei alledem die Musik nicht zu kurz kommen, feste Probenzeiten zwischendurch, die mitgestaltete Messe in der hauseigenen Christkönigskapelle und das gemeinsame Musizieren und Singen bis tief in die Nacht, boten auch wieder so viele Möglichkeiten zur musikalischen Entfaltung.

Wir trauten uns an ein kompliziertes Stück, mit sehr anspruchsvollem Text für die Bässe unter uns ; ) und gestalteten auch einen deutschen Popsong mit diversen Instrumenten und tänzerischen Elementen. Und um mit der Zeit zu gehen meisterten wir zusätzlich noch die sogenannte ,,Hand Challenge“ bei der alle gemeinsam eine bestimmte, rhythmische Abfolge klatschen müssen.

Eine weitere Bereicherung, die wir wohl vom Wochenende mitgenommen haben, ist auf jeden Fall der Austausch mit den anderen Chormitglieder, verschiedene Generationen und Typen treffen bei uns aufeinander uns haben gemeinsam eine wunderschöne Zeit.

Wir sind alle sehr dankbar Teil der MiCaDo-Familie sein zu dürfen und freuen uns auch 2020 wieder ein Wochenende gemeinsam zu verbringen!

12-Stunden-Konzert

Jedes Jahr findet am Kirmessamstag in der Stadtkirche das sogenannte 12 Stunden Konzert statt. Auch dieses Jahr durften wir als MiCaDo wieder eine halbe Stunde des bunt gemischten Programms gestalten. Bei fantastischem Wetter mit genau so fantastischem, bunt gemischtem Publikum machte es umso mehr Spaß.

Wir sangen wie immer mit viel Freude und hatten eine tolle Zeit zusammen. Anschließend drehten wir noch traditionsgetreu eine Runde gemeinsam auf dem Musikexpress und zogen danach in kleinen Grüppchen über die örtliche Kirmes. Das Fest, wo man zusammenkommt und Leute trifft, die man schon lange nicht gesehen hat, führt auch uns immer wieder zusammen. Eine Veranstaltung, die zu unserem Glück mittlerweile fest zu unserem Chorjahr gehört.

Wir freuen uns schon auf das 12-Stunden-Konzert 2020!

Kommt doch alle vorbei! Es lohnt sich!